Sommerzeit ist Reisezeit. Und wie wichtig eine Auszeit zum Job für den Menschen ist, wurde in der Vergangenheit schon mehrfach wissenschaftlich bewiesen. Bereits in den 80er Jahren fanden Forscher heraus, dass Stresshormone wie Cortisol im Körper sinken und Schmerzen vermindert werden, wenn wir frei haben. Und noch mehr: Durch das Sonnenlicht, dem wir im Urlaub vermehrt ausgesetzt sind, steigt auch die Produktion von Serotonin. Die positive Folge: Wir werden gelassener und zufriedener.

Und davon profitiert nicht nur die Angestellten, sondern auch die Arbeitgeber. Denn erholte Menschen arbeiten laut einer Studie der Universitäten Mainz und Konstanz nicht nur schneller, sondern lösen Probleme auch effektiver als ihre Kollegen, die überarbeitet sind. Aber nicht nur das. Der Neurowissenschaftler David Strayer von der University of Utah in Salt Lake City fand zudem vor einigen Jahren heraus, dass die Teilnehmer seiner Studie nach einem Kurzurlaub von vier Tagen anschließend in Kreativtests um 50 Prozent besser abschnitten als die Probanden, die keinen Urlaub hatten.

Umso wichtiger ist es für sachcontrol, dass die eigenen Mitarbeiter durch Auszeiten wieder neue Kraft tanken können für unsere anspruchsvollen Projekte im Unternehmen. Auch 2018 packen also unsere Arbeitnehmer wieder ihre Koffer, um im In- oder Ausland die Seele baumeln zu lassen. sachjournal hat es sich nicht nehmen lassen und eine Umfrage im Unternehmen rund um das Thema Urlaub gestartet. Klicken Sie doch gleich einmal durch unsere Galerie und erfahren Sie, wie wohin die Reise geht:

 

 

Einmal Urlaub, bitte!

A propos Urlaub. Wussten Sie, dass der Begriff vom alt- und mittelhochdeutsche Wort „urloup“ abstammt und die Erlaubnis des Fürsten bedeutete, sich von der Truppe oder dem Hofe entfernen zu dürfen? Die Geschichte des ersten richtigen Urlaubsanspruchs, wie wir ihn heute kennen, begann aber erst am Anfang des 20. Jahrhunderts. Und zwar nicht aus einem Gesetz, sondern aus verschiedenen Tarifverträgen heraus. So erstritt der Zentralverband deutscher Brauereiarbeiter im Jahre 1903 den ersten tariflichen Urlaubsanspruch von drei Tagen im Jahr. Aber der Weg zu einem gesetzlichen Anspruch war lang und beschwerlich.

„Man darf heute das Wort aussprechen, das vor Jahrzehnten noch mit einem Hohngelächter aufgenommen worden ist: Wir verlangen, dass die Arbeiter Ferien bekommen, Urlaub mit voller Zahlung des Lohns.“ – eine Forderung, die der SPD-Abgeordnete Emanuel Wurm bereits am 28. Februar 1912 in den Reichstag brachte. Wenngleich er zu dieser Zeit mit seiner Meinung nur zu einer kleinen Minderheit gehörte, stieg in den darauffolgenden Jahren die Zahl der Tarifverträge mit einklagbarem Urlaubsanspruch merklich an. So gab es im Jahr 1929 bereits 8.000 davon.

Blickt man auf den gesetzlichen Anspruch, waren die Tarifverbände wahrlich die Vorreiter für den Anspruch auf Erholungsurlaub. Nach 1945 findet sich zwar in vielen Landesverfassungen das Recht auf einen Mindesturlaub von zwei Wochen, aber auf Bundesebene dauerte es noch fast 20 Jahre, ehe eine einheitliche Regelung getroffen wurde. Erst im Jahre 1963 wurde mit dem Bundesurlaubsgesetz ein gesetzlicher Mindesturlaub von drei Wochen geschaffen. Mittlerweile beträgt dieser in Deutschland 20 Tage bei einer 5-Tage-Arbeitswoche bzw. 24 Tage bei einer 6-Tage-Woche.

Finanzspritze für die Mitarbeiter

Eine weitere Errungenschaft konnte im Jahre 1962 erstmals die Gewerkschaft Holz und Kunststoff verbuchen: Das zusätzliche Urlaubsgeld. Und auch sachcontrol bessert 2018 die Reisekasse seiner Mitarbeiter wieder auf. Wussten Sie eigentlich, dass mit der so genannten Erholungshilfe der Arbeitgeber die Möglichkeit hat, die Erholungskosten seiner Beschäftigten zu bezuschussen? Werden diese pauschal mit 25 Prozent versteuert und übersteigen sie pro Kalenderjahr nicht einen bestimmten Wert (156 Euro für den Angestellten, 104 EUR für den Ehegatten und 52 EUR für jedes Kind), dann sind diese Kosten sogar sozialversicherungsfrei. Eine Win-win-Situation also für beide Seiten: Der Arbeitnehmer hat ein höheres Nettoeinkommen und der Arbeitgeber muss weniger Steuern entrichten.

 

Was kostet die Welt…

Kaum verwunderlich, dass sich wohl jeder Arbeitnehmer über eine Finanzspritze für seine Urlaubskasse freut. Schaut man auf die Entwicklung der letzten Jahre, dann wird vor allem eins deutlich: Die Reisenden geben zunehmend mehr für ihren Haupturlaub aus. Nach einer Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen zahlten die Deutschen im vergangenem Jahr durchschnittlich 77 EUR für einen Urlaubstag in Deutschland. Ging es auf Fernreise, lag der Durchschnittspreis für einen Urlaubstag sogar bei 115 Euro.

Wirft man einen Blick in die Vergangenheit, dann war die erste Pauschalreise im Jahr 1841 wohl ein wahres Schnäppchen für die 570 teilnehmenden Engländer. Der Organisator der Reise war, wen wundert es, der noch heute für viele bekannte Thomas Cook. Für einen Schilling war nicht nur die Eisenbahnfahrt von Leicester nach Loughborough und wieder zurück inklusive, sondern auch eine Gala mit Tee und Gebäck sowie die musikalische Unterhaltung während der Fahrt. Die noch heute beliebte Pauschalreise war geboren!

 
 

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